Kindertagespflege Sonnenblume

Greifswald

Meine Konzeption

"Wesentlich ist, daß das Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt. Wenn wir Ihm bei der Lösung aller Aufgaben behilflich sind, berauben wir es gerade dessen, was für seine geistige Entwicklung das Wichtigste ist. Ein Kind, das durch selbstständige Experimente etwas erreicht, erwirbt ein ganz andersartiges Wissen als eines, dem die Lösung fertig geboten wird."

Emmi Pikler

1. Vorwort

Diese Konteption dient als eigener Leitfaden meiner Arbeit mit den mir anvertrauten Kindern, wendet sich vor allem aber an die Eltern der zu betreuenden oder zukünftig zu betreuenden Kinder, sowie an die zuständigen Mitarbeiter der Jugendämter, der Wohnsitzgemeinden aber auch an die interessierte Öffentlichkeit.

Meine Arbeit gestaltet sich in erster Linie nach den bestehenden Gesetzen. Da wäre zuerst zu nennen das SGB VIII mit den §§ 22 und 23, worin es heißt:

"(2) Tageseinrichtungen für Kinder und Tagespflege sollen:

1. die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit fördern,

2. die Erziehung und Bildung in der Familie unterstützen und ergänzen,

3. den Eltern dabei helfen, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser miteinander vereinbaren zu können.

(3) Der Förderauftrag umfasst Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes und bezieht sich auf die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Es schließt die Vermittlung orientierender Werte und Regeln ein. Die Förderung soll sich am Alter und Entwicklungsstand, den sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten, der Lebenssituation sowie den Interessen und Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientieren und seine ethnische Herkunft berücksichtigen."

Weiterhin heißt es im SGB VIII § 22a: "Die Erziehungsberechtigten sind an den Entscheidungen in wesentlichen Angelegenheiten der Erziehung, Bildung und Betreuung zu beteiligen."

Dass heißt für mich, keine bedeutenden Entscheidungen zu Erziehung, Bildung und Betreuung werden nur von mir allein getroffen. Ich bin stets bemüht, einen regen Austausch mit den Eltern zum Wohl des Kindes aufrecht zu erhalten und diese in solchen Entscheidungen mit einzubeziehen.

Des weiteren orientiert sich meine Arbeit an den bestehenden Gesetzen des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Da ist zu nennen das seit 2004 gültige Gesetz zur Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und Tagespflege (KiföG M-V), wo es in § 2 Absatz 7 heißt:

"Die Tagespflege ist eine familienergänzende und -unterstützende Form der regelmäßigen Förderung durch eine Person, die nicht personensorgeberechtigt für die Kinder ist (Tagespflegeperson)."

Weitehin sin zu nennen die §§ 3, 6 und 15 des KiföG M-V.

Meine Arbeit orientiert sich ebenso an der Richtlinie zur Ausgestaltung der Kindertagespflege im Landkreis V-G vom 24.04.2012, die rückwirkend zum 01.01.2012 in Kraft getreten ist.

Selbstverständlich ist meine Arbeit auch an den bestehenden Unfallverhütungs- und Hygienevorschriften angelehnt.

 

2. Eigene Vorstellung der Tagespflegeperson

Die Kindertagespflege Sonnenblume besteht bereits seit 2001. Seit dem Jahr 2007 arbeite ich mit sehr viel Freude in dieser Einrichtung und durfte bisher viele Kinder ein kleines Stückchen in Ihrer Entwicklung begleiten.

Ich bin ausgebildete "Staatlich anerkannte Erzieherin" und habe somit die besten Voraussetzungen, um dieser verantwortungsvollen Aufgabe, Kindern während ihren ersten Lebensjahren hilfreich zur Seite zu stehen, gerecht zu werden.

Mit viel Freude und Engagement bin ich dabei, den Kindern die tägliche Trennung von den Eltern zu erleichtern.

Ich habe außerdem an der Qualifizierung "Ausbildung in der Tagespflege nach der Bundeslizenz" erfolgreich teilgenommen.

 

3. Rahmenbedingungen

Meine Kindertagespflege befindet sich in der Altstadt der Hansestadt Greifswald, in der Steinbeckerstraße 7, Eingang Roßmühlenstraße, in einer eigens zu diesem Zweck angemieteten Wohnung, die eine Gesamtgröße von ca. 80m² aufweißt. Hier betreue ich bis zu fünf Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren.

Die Wohnung besitzt im Eingangsbereich einen kleinen Flur, wo die Kinder an- und umgezogen werden können, wo die Schuhe gewechselt werdenund wo die Kinder von den Eltern übernommen werden. Dort befindet sich auch für jedes Kind eine Box für die persönlichen Wechselsachen. Somit kann von den Eltern jederzeit kontrolliert werden, ob noch alles vorhanden ist und die Kleidung noch passt.

Dahinter befinden sich zwei Spielzimmer, die kindgerecht ausgestattet sind. Es herrscht eine helle, freundliche und ruhige Atmosphäre. Im zweiten Spielzimmer haben wir uns eine kleine Kuschelecke geschaffen, wo wir Stern schauen, Bücher lesen oder uns einfach mal zurückziehen können.

Links vom zweiten Spielzimmer befindet sich der Schlafraum, wo für jedes Kind ein eigenes Bettchen vorhanden ist. Es ist jederzeit möglich, bei Bedarf ein Kind außerhalb der regulären Schlafenszeiten hinzulegen.

Rechts vom zweiten Spielzimmer befindet sich ein kleiner Flur mit anschließendem Bad.

Im Essraum steht ein großer Tisch mit dem Alter entsprechenden Hochstühlen bzw. einer Hochbank.

Als letzten Raum wäre die Küche zu erwähnen, die mit Herd, Mikrowelle, Spüle und Schränken voll ausgestattet ist.

Im Innenhof befindet sich ein kleiner Spielplatz mit Sandkasten, Schaukel, Wippe und Sitzgelegenheiten.

Auf Entdeckungstour gehen wir oft in die Credner-Anlagen und den Tierpark, für den wir eine Jahreskarte besitzen. Auch der Museumsafen und der dort liegende Spielplatz sind für die Kinder immer wieder interessant.

Meine Regelbetreuungszeiten liegen in der Zeit von 6.30 Uhr bis 16.00 Uhr. Nach vorheriger Absprache sind Änderungen möglich.

 

4. Ziele und Methoden für die pädagogische Arbeit

Grundlage meiner Arbeit ist die Bildungskonzeption für 0- bis 10-jährige Kinder in MV, insbesonder die Förderung von Kindern unter 3 Jahren. Einige für mich wichtige Bestandteile möchte ich hier nennen.

Ziel der Kindertagesförderung ist es, jedes einzelne Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten in den Blich zu nehmen, seine Entwicklung zu verstehen und einfühlsam , präsent und aufmerksam zu begleiten und zu unterstützen. Meine Arbeit ist es, als Bildungsbegleiter der Kinder zahlreiche Lerngelegenheiten zu schaffen, um ihre Neugier und Erkundungslust, ihre Selbstständigkeit und Problemlösefähigkeit und den Aufbau eines positiven Selbstwertgefühls zu unterstützen. In der Förderung von 0- bis 3-jährigen Kindern gehr es vor allem darum, ihnen früzeitige und altersentsprechende Beteiligungsformen zu ermöglichen, die sich ausgewogen an den Bedürfnissen und Fähigkeiten des einzelnen Kindes orientieren. Diese können individuell sehr unterschiedlich sein. Ich gestehe Kindern Entscheidungsspielräume zu, in denen sie selbstbestimmt eigene Erfahrungen entsprechend der bereits vorhandenen Kompetenzen machen können.

 

4.1 Eingewöhnung

Für das Gelingen der Kindertagespflege ist eine sorgfältige Gestaltung der Eingewöhnungsphase von großer Bedeutung. Eine zentrale Voraussetzng für eine gelingende Kindertagespflege im Kleinkindalter ist das Entstehen einer vetrauten, engen Bindung zwischen dem Kind und der Tagespflegeperson. Das Vorhandensein einer solchen Bindung ist für kleine Kinder existenziell wichtig. In ungewohnten, beängstigenden und herausfordernden Situationen benötigen die Kinder Bindungspersonen als "Basisstationen", bei denen sie Schutz bekommen und Unterstützung erfahren.

Am Anfang nehme ich mir Zeit, um herauszufinden, ob ich mir mit den betreffenden Eltern eine "Erziehungspartnerschaft" vorstellen kann. Ich sage dazu auch, dass zum Gelingen der Tagespflege die "Chemie" zwischen Eltern und mir als Tagespflegeperson stimmen muss. Dazu führe ich einen Erstkontakt gemeinsam mit den Eltern und dem Kind durch. Hier können die Räumlichkeiten besichtigt werden, das Kind nimmt ersten Kontakt zu mir un den anderen Kindern auf.

Im Gespräch mit den Eltern werden erste organisatorische Fragen geklärt. Sollte ich mir eine Partnerschaft vorstellen können, bitte ich die Eltern möglichst allein zum Gespräch. In diesem Gespräch klären wir Fragen zu den Betreuungszeiten, Urlaubszeiten, Essens- und Schlafgewohnheiten des Kindes, Gesundheitszustand des Kindes, Erziehungsvorstellungen, Ansprech- und Kontaktpersonen und gebe den Elten allgemeine Informationen zum Tagesablauf u.a. Danach vereinbaren wir genaue Termine für die Eingewöhnungsphase. Diese gstalte ich je nach Alter und Entwicklungsstand des Kindes.

Gemeinsam mit den Eltern besucht das Tagespflegekind zuerst am Vormittag zum gemeinsamen Spiel oder Ausflug die Einrichtung. An den ersten Tagen wird dann die Mama oder der Papa das Kind begleiten und während des Spiels anwesend sein, ohne möglichst aktiv einzugreifen. Die Eltern sind Beobachter und vermitteln dem Kind Sicherheit, immer anwesend zu sein.

Je nachdem, wie das zukünftige Tagespflegekind soziale Kontakte zu mir und den anderen Kindern aufgenommen hat und sich im Spiel integriert, werden sich die Eltern zuerst für eine kurze Zeit vom Kind deutlich verabschieden und es dann wieder freudig begrüßen. Das Kind soll merken, dass die Eltern immer wieder kommen und es nur vorübergehend bei mir bleiben wird. Auch wenn Tränen die ersten Abschiede begleiten, bin ich durch engen Kontakt zum Tageskind bemüht, die vorübergehende Trennung von den Eltern zu erleichtern.

Nach ein paar Tagen wir das zukünftige Tagespflegekind gemeinsam mit mir und den Kindern das Mittagessen einnehmen und später auch seinen Mittagsschlaf bei uns halten. 

Sicherlich wird es auch immer wieder Rückschläge in der Eingewöhnungsphase geben und wir müssen ein paar Tage pausieren, aber auch das erleichtert erfahrungsgemäß dem Kind den Übergang von seinem vertrauten Zuhause und der neuen ungewohnten Situation. Oft fällt dem Kind die Trennung leichter, wenn bereits vor dem Beginn der Betreuung viele soziale Kontakte zu anderen Kindern und Erwachsenen geknüpft wurden, wie beispielsweise in Krabbelgruppen, auf dem Spielplatz u.a. Auch ein vertrautes Spielzeug von zu Hause, ein getragenes Shirt der Mama beruhigen das Kind gerade in der Eingewöhnungsphase. Das Kind hat etwas ihm Vertrautes, der Geruch der Mama hat bei mir bereits oft einem Kind das Einschlafen erleichtert.

Insgesamt beträgt die Eingewöhnungszeit zwei Wochen, kann aber auch in Ausnahmefällen bis zu vier Wochen oder mehr in Anspruch nehmen. Die Eltern sollten dieses einplanen, damit genügend Zeit vorhanden ist, unm dem Kind die Trennung zu erleichtern.

 

4.2 Gesundheit und Ernährung

Unsere Mahlzeiten nehmen wir gemeinsam im Esszimmer ein. Wir haben einen großen Tisch und altersgerechte Sitzgelegenheiten, die es jedem kind ermöglichen, mit mir auf Augenhöhe sein Essen einzunehmen. Dadurch ist es mir auch möglich, bei Bedarf das Kind zu füttern oder Anleitung zum selbstständigem Essen zu geben. Bei den Mahlzeiten herrscht bei uns eine ruhige Atmosphäre und auch wer mit dem Essen bereits fertig ist, lernt auf die anderen Kinder zu warten. 

Frühstück und Vesper sowie die Zwischenmahlzeit und das Trinken werden von mir selbst zubereitet. Es gibt  Misch- oder Vollkornbrot mit Butter und Wurst, Käse, Joghurt, Honig, Marmelade. Zu Geburtstagen oder bevorstehenden Festtagen gibt es aber auch schon einmal etwas Süßes, wie Kuchen oder Kekse.

Insgesamt bin ich stets bemüht, den Kindern ein abwechslungsreiches, vollwertiges und vitaminhaltiges Essen zu bieten.

Unser Mittagessen bekommen wir stets frisch zubereitet vom Catering Gran-Gusto. Dieses Essen gestaltet sich sehr abwechslungsreich, vorwiegend aus regionalem Bioanbau und wird durch einen Essenplan angekündigt. Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Webseite von Gran-Gusto Greifswald.

Falls ein Kind unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien leidet, wird dieses in Absprache mit den Eltern von mir beachtet. Ebenso halte ich mich an religiöse Vorschriften zur Verpflegung.

 

Für den Mittagsschlaf oder ein Schläfchen zwischendurch nutzen wir unseren Schlafraum. Hier hat jedes Kind sein eigenes Bettchen. Sollte ein Kind einen unruhigen Schlaf haben oder krank sein, habe ich die Möglichkeit, dieses auch einmal separat in einem Extraraum schlafen zu lassen.

 

Große Beachtung findet die Einhaltung der Hygienemaßnahmen, um die Verbreitung von Keimen zu verhindern. Die Kinder lernen nach Möglichkeit unter Anleitung das Waschen der Hände nach jedem Toilettengang, vor den Mahlzeiten und nach dem Spielen im Freien.

 

Das Windeln erfolgt nach individuellen Bedürfnissen. Selbstverständlich achte ich auch dabei auf die Einhaltung der Hygiene. Stoffwindeln kann ich aus hygienischen Gründen nicht verwenden.

Die Kinder erhalten in Absprache mit den Eltern Anleitung und Förderung zum Trockenwerden.

 

Durch eine gesunde Ernährung, viel Bewegung an frischer Luft bei fast jedem Wetter und der richtigen Kleidung sowie der Einhaltung der Hygienemaßnahmen bin ich bemüht, die Gesundheit der Kinder zu fördern.

Eine Betreuung bei leichten Krankheitssymtomen wird von mir gewährleistet. Ein fiebriges oder infektiöses Kind übergebe ich in die Obhut der Eltern zur Vorstellung beim Kinderarzt zur Abklärung und eventuellen medikamentösen Behandlung.

 

4.3 Entwicklungsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten des einzelnen Kindes in der Kindertagespflege

Bereits in den ersten Lebensjahren werden entscheidende Weichen für das "Bildungsschiksal" eines Menschen gestellt. Wer früh schon Fähigkeiten und Interessen in verschiedensten Bereichen entwickeln kann, hat bessere Voraussetzungen für ein aktives und selbstbestimmtes Leben.

Das Kind ist von Geburt an ein kompetentes und soziales Wesen, das mit seinen Bezugspersonen kooperieren möchte. (K.Weiß)

Für die Entwicklung eines Gefühls der Geborgenheit und Sicherheit brauchen Kinder Erwachsene, die sensibel und zuverlässigauf ihre Bedürfnisse eingehen. 

Diese Sätze aus dem "DJI-Curriculum" habe ich zum Grundsatz meiner Arbeit gemacht. Das Tagespflegekind sammelt bei mir Erfahrungen innerhalb der Gruppe, aber auch außerhalb. Es beginnt soziale Kompetenzen zu bilden, begreift forschend seine Umwelt, stellt sich Fragen und sucht Antworten. Meine Aufgabe besteht darin, diese Fragen zu beantworten und dem Kind zu helfen, die Welt zu begreifen. Ich sehe in meiner Arbeit das Kind als eigenständiges Wesen, zeige ihm Wege auf, gebe Anstöße, setze aber auch klare Regeln. Ein Kind braucht Erwachsenen, an denen es sich orientieren kann.

 

Große Bedeutung besitzt bei mir das Spiel. Spiel ist ein Stück Lebensfreude. Es vermittelt echte Erlebnisse und regt die Kinder zum aktiven Handeln an. Es setzt sich mit seiner Umwelt auseinander. Im Spiel erfährt das Kind Zuwendung. Es erlebt im Spiel die Wechselwirkung zwischen aktivem Einsatz und passivem Gehenlassen, zwischen Anspannung und Entspannung. Das Kind entwickelt im Spiel sein Sozialverhalten, unter anderem durch Rollen- und Regelspiele. Es lernt, Konflikte selbstständig zu lösen und Kompromisse zu finden. Das Kind findet seinen Platz in der Gruppe, der ihm Sicherheit gibt, sich persönlich zu entfalten.

 

Einen weiteren großen Stellenwert nimmt bei mir die Sprachförderung ein. Die Sprache ist bedeutsam für die menschliche Entwicklung, für Kommunikation, Denken und Fühlen. Bereits für Kinder unter einem Jahr ist es wichtig, das wir uns ihm zuwenden und zeigen, dass wir die Gestik und Mimik erwidern. Selbst beim Wickeln ist ein ständiger Augenkontakt sehr wichtig und ich spreche mit dem Kind. Auch ich als Tagespflegeperson bin für die Kinder Sprachvorbild. Ich trage Verantwortung für die Sprachentwicklung und Sprachförderung. Es ist wichtig, dass die Kinder zu sprechen beginnen. Es muss nicht immer korrekt sein. Bei sprachlichen Fehlern kann ich das Gesagte mit den richtigen Begriffen und korrekter Grammatik wiederholen. Nicht aber in belehrender Form. sondern z.B. fließend eingebaut in meiner Antwort. Ich gebe den Kindern Gelegenheit zu lernen, um mit anderen zu kommunizieren, sich verständlich zu machen, zu verstehen, zuzuhören und zu antworten. Das alles geht fließend in meine tägliche Arbeit ein, gefördert durch Bücher anschauen, Vorlesen, Spielen u.a. Ich gebe den Kindern Möglichkeiten zur aktiven und passiven Bewegung, motiviere sie, um ständig neues auszuprobieren. Durch Kreisspiele, Fingerspiele, Tanzen und Musizieren mit unseren Musikinstrumenten zeige ich den Kindern Möglichkeiten auf, ein Rhytmusgefühl zu entwickeln. Es macht immer wieder Spaß zu beobachten, wie die Kinder kleine Texte behalten können oder ein kleines Lied mit nach Hause nehmen.

Seit vielen Jahren nutzen wir das Angebot der Musikschule zur musikalischen Frühförderung. Wendy macht mit den Kindern gemeinsam Musik auf Instrumenten, stellt uns neue Lieder vor, tanzt und spielt mit uns. Die Kosten werden von den Eltern getragen. Es steht den Eltern frei, dieses Angebot zu nutzen. Die Betreuung der mir anvertrauten Kinder ist in jedem Fall durch mich gewährleistet. 

Auch das Vorlesen in der Bibliothek zum Heranführen der Kinder an Bücher können wir in Anspruch nehmen. 

Zusammengefasst werden folgende Angebote zur Bildung und Erziehung ermöglicht:

-vielfältige Spielmöglichkeiten

-Förderung der Sprache

-Heranführen an die Musik

-Wahrnehmung und Sinnesförderung

-Förderung der körperlichen und gesunden Entwicklung, insbesondere der Bewegungsförderung

-Erwerb sozialer Kompetenzen (Toleranz, Mitgefühl, Solidarität, Respekt, Selbstwertgefühl, usw.)

-kreative Förderung

-Förderung der Selbstständigkeit

-am Wohl der Kinder orientierte Gestaltung der Übergangsphase zum Kindergarten

 

Grundlagen der Betreuung sind 

-Gestaltung einer Eingewöhnungsphase

-die Befriedigung der körperlichen und seelischen Bedürfnisse des Kindes nach Essen, Trinken, Schlaf, Körperhygiene, Spiel...

-ein liebevoller Umgang mit dem Kind

-der völlige Verzicht auf körperliche und seelische Gewalt

 

5. Dokumentation

Ich als Tagespflegeperson habe es mit einer Gruppe von Kindern unterschiedlichen Alters und Temperamentes zu tun. Um den Überblick zu behalten und mir einen Eindruck von der Situation der einzelnen Kinder zu verschaffen und es individuell zu unterstützen und zu fördern, ist es notwendig, die Kinder zu beobachten und die eigene Wahrnehmung vorübergehend bewusst auf ein Kind zu konzentrieren. Bei diesen Beobachtungen kann ich z.B. bei einem neuen Tagespflegekind seinen Entwicklungsstand kennenlernen und ihm somit die Eingewöhnungszeit zu erleichtern und einen guten Zugang zum Kind finden. Weiterhin kann ich als Tagespflegeperson Veränderungen und Entwicklungen in den Persönlichkeiten der Kinder besser wahrnehmen. Die individuellen Beobachtungen helfen mir, Angebote und Anregungen den individuellen Interessen und Bedürfnissen der Kinder anzupassen. 

Beobachtungen werden in einem Portfolio festgehalten, welche ich für jedes Kind einzeln führe. Weiterhin dokumentiere ich in diesem Portfolio die Entwicklung des Kindes durch Fotos, kleinen Geschichten, Bastel- und Malarbeiten der Kinder. Die darüber hinausgehende Verwendung von Fotos meiner Tagespflegekinder erfordert die Zustimmung der Eltern. Weiterhin arbeite ich mit der Entwicklungstabelle "Grenzsteine der Entwicklung" nach R. Michaelis, wo die Entwicklung des einzelnen Kindes nach festgelegten Zeiträumen eingeschätzt wird. Auffälligkeiten in der kindlichen Entwicklung, sowohl positiv als auch negativ, werden von mir angesprochenund gemeinsam mit den Eltern versuchen wir, die besten Lösungen zu finden.

 

6. Tagesablauf

6.30 Uhr                 -die ersten Kinder werden in Empfang genommen

7.30/8.00 Uhr        -gemeinsames Frühstück

8.00/9.00 Uhr        -freies oder gelenktes Spiel (situationsabhängig), individuelle Beschäftigungen mit einzelnen Kindern, malen, basteln, kneten...

                                -Begrüßungskreis, Obstpause

9.00/10.30 Uhr     -wir sind draußen (Tierpark, Spaziergang, Spielplatz...)

11.00 Uhr              -Mittagessen

11.45/13.45 Uhr   -Mittagsschlaf

14.00/14.30 Uhr   -Vesper

ab 14.30 Uhr         -freies oder gelenktes Spiel, individuelle Förderung, Aufenthalt im Freien, Abholzeit

 

7. Ziele und Formen der Zusammenarbeit mit den Eltern

Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit steht das Wohlergehen des Kindes. Das Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGBVIII) zählt in §43 (2) zu den Eignungsvoraussetzungen einer Tagespflegeperson deshalb ausdrücklich die Kooperationsbereitschaft mit den Erziehungsberechtigten. In der Kindertagespflege ist es notwendig, sich in grundsätzlichen Fragen, z.B. beim Erziehungsstil, wie auch in alltäglichen Entscheidungen immer wieder abzustimmen. Dafür ist eine partnerschaftliche Orientierung wichtig.

Formen der Zusammenarbeit:

-regelmäßiger, intensiver Informationsaustausch in allen Belangen, die die Kinderbetreuung betreffen

-Tür- und Angelgespräche

-Telefongespräche

-individuelle Entwicklungsgespräche

-Infowand im Flur

-Elternbriefe (Termine, Urlaubszeiten u.a.)

-Mitarbeit der Eltern beim Erstellen des Portfolios

-Weihnachtsfeier

 

8. Zusammenarbeit mit anderen Tagespflegepersonen

Nach Möglichkeit treffe ich mich mit anderen Tagespflegepersonen zum Spielen und um vielleicht gemeinsam kleine Feste zu feiern, wie z.B. Fasching. Es ist mir wichtig, dass die Kinder auch außerhalb der Gruppe andere Kinder kennenlernen und mit ihnen gemeinsam Erfahrungen sammeln. Auch der Informationsaustausch mit anderen Tagespflegepersonen ist mir wichtig. 

Weiterhin wird ein enger Kontakt zum Vertretungsstützpunkt angestrebt. Durch Kontaktpflege wird sichergestellt, dass die Kinder im Vertretungsfall die dann für sie zuständige Kindertagespflegeperson kennen und als zeitweilige Bezugsperson akzeptieren.

 

9. Kosten der Betreuung

Seit 2020 gibt es in M-V die Beitragsfreiheit in Kita, Kindertagespflege und Hort. Zu zahlen sind nur die tatsächlich anfallenden Verpflegungskosten.

Zu Beginn der Tagespflege schließe ich einen rechtlich bindenden Betreuungsvertrag auf der Grundlage der jeweiligen Anspruchsberechtigung mit den Eltern ab.

Während des Aufenthaltes in der Kindertagespflege, auf dem Weg zur Kindertagespflege und nach Hause sind die Tagespflegekinder über die Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern versichert.

 

10. Kosten der Verpflegung

Frühstück und Vesper jeweils 0,50 €. Darin enthalten sind die Kosten für Getränke und Obst. Abgerechnet werden nur die tatsächlich anwesenden Mahlzeiten.

Das Mittagessen von Gran-Gusto kostet pauschal jeden Monat (auch während Urlaub und Krankheit) 68,00 € (17x4,00€ pro Monat).

Die Kosten werden von mir jeweils am Monatsanfang für den vergangenen Monat in Rechnung gestellt.

 

11. Fort- und Weiterbildung

Jährlich nehme ich mendestens 25 Stunden an Fort- und Weiterbildungen für Tagespflegepersonen teil.

Alle zwei Jahre erneuere ich mein Wissen in der 1. Hilfe am Kind.

 

Abschließend und als Zusammenfassung möchte ich noch einmal aus der Bildungskonzeption M-V, speziell zur Arbeit mit 0- bis 3-jährigen Kindern zitieren: 

-Wir setzen uns regelmäßig mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen der Spezifik dieser Altersgruppe auseinander und entwickeln auf dieser Grundlage die Qualität unserer pädagogischen Arbeit weiter.

-Wir treten regelmäßig in den Dialog, reflektieren unsere pädagogische Arbeit und unsere Wahrnehmungen aus der Beobachtung der Kinder und tauschen uns darüber aus, wie wir ihnen den nächsten Lernschritt ermöglichen können.

-Pädagogische Planung geschieht auf der Grundlage von Beobachtung und Dokumentation mit dem Ziel der individuellen Förderung.

-Wir gestalten die Beziehung zu den Mädchen und Jungen und deren Familien respektvoll und einfühlsam. Dabei ist der Gestaltung von Übergängen besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

-In der Kindertageseinrichtung wird eine Eingewöhnungsphase beim Übergang in die Einrichtung gewährt.

-Bindung ist die Grundlage für gelingende Bildungsprozesse. Deshalb steht bei Kindern unter 3 Jahren der Beziehungsaufbau im Mittelpunkt.

-Wir ermöglichen Mädchen und Jungen die Partizipation (Beteiligung) an der gemeinsamen Lebensgestaltung.

-Bei der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Eltern steht die gemeinsame Verantwortung für die Bildung und Erziehungdes Kindes im Zentrum der Beziehungen. Es erfolgt ein regelmäßiger Austausch über die Entwicklung des Kindes.

 

12. Quellenangaben

SGB VIII

KiföG M-V

DJI-Curriculum "Fortbildung von Tagespflegepersonen"

Bildungskonzeption für 0- bis 3-jährige Kinder in Mecklenburg-Vorpommern

 

Ramona Fuhrt

Kindertagespflegeperson

Kindertagespflege Sonnenblume

Greifswald